Dorothy Parker

Nocturne

Always I knew that it could not last
(Gathering clouds, and the snowflakes flying),
Now it is part of the golden past
(Darkening skies, and the night-wind sighing);
It is but cowardice to pretend.
Cover with ashes our love’s cold crater-
Always I’ve known that it had to end
Sooner or later.

Always I knew it would come like this
(Pattering rain, and the grasses springing),
Sweeter to you is a new love’s kiss
(Flickering sunshine, and young birds singing).
Gone are the raptures that once we knew,
Now you are finding a new joy greater-
Well, I’ll be doing the same thing, too,
Sooner or later.

– Gedicht by Dorothy Parker

Stets wusst ich, dauerhaft wird das nicht
(Wolken ziehn auf, und die Flocken stieben),
Golden glänzt nur noch vergangnes Licht
(Nachtwinde seufzen, der Tag vertrieben);
Feigheit wär’s jetzt so zu tun, als ob.
Aschkalt der Liebe Vulkan am Hang —
Stets wusst ich, dies alles endet als Flop
Über kurz oder lang.

Stets wusst ich, irgendwann ist dann Schluss
(Gräser entsprießen, die Regen plätschern),
Süßer schmeckt dir einer Neueren Kuss
(Sonnenlicht tüpfelt, und Vöglein zwitschern).
Fort ist der Rausch, unser größter Schatz,
Neue Lust suchst du mit größerem Klang —
Ich finde sicher bald Ersatz
Über kurz oder lang.

Eine meiner neuen Entdeckungen.
Die amerikanische Schriftstellerin Dorothy Parker (1893 bis 1967) war eine scharfzüngige Frau. Arbeitete für die „Vanity Fair“ und den „New Yorker“als Theaterkritikerin, gründete einen literarischen Zirkel, verfasste Drehbücher, engagierte sich gegen Nazis, heiratete dreimal und litt anscheinend ständig über Liebeskummer.
Der Eindruck entsteht zumindest beim Lesen Ihrer Gedichtesammlung.
Sehr zu empfehlen, ein wunderschönes Buch. Und rein zufällig ein Geschenk vom „Sexfreund“… : Denn mein Herz ist frisch gebrochen, zweisprachig – Deutsch von Ulrich Blumenbach. Dörlemann Verlag.

Online, offline, online, off

Ich frage mich, ob da hier überhaupt jemanden interessieren wird. Ach eigentlich zweifle ich immer noch daran, ob ich überhaupt zum bloggen geboren bin. Ausgerechnet ich, die immer noch Bücher lesend in der U-Bahn sitzt, die an Bargeld festhält und manchmal zu viel Angst vor Big Brother hat. Ich bin der haptischen Offline-Welt sehr verhaftet.

Online ist doch einfach oft sehr unsexy. Wer hat schon wirklich Spaß an Online-Flirtplattformen? Klar, ist es mal kurzweilig durch Tinder zu swipen, aber sobald es an den Informationsaustausch geht, wird es anstrengend bis gruselig. Bevor man sich auch nur das erste Mal gesehen hat werden alle wichtigen Kritereien abgeklopft. Hast Du Kinder? Willst Du Kinder? Magst Du es zusammengekuschelt einzuschlafen? Halt stopp mag man da schreien. Bevor man dem Wunsch eines Matches nachkommt entblößte Bilder zu schicken, wie wäre es wenn man vorher mal geprüft hat, ob man den anderen überhaupt gut riechen kann? Vielleicht kommt uns unsere Chemie ja eh in die Quere. Am Ende entscheidet schließlich die Nase innerhalb von Millisekunden auf wen wir uns einlassen und von wem wir lieber die Finger lassen.

Auch wenn einem die unkomplizierte Bedienung von zum Beispiel Tinder einem eine enorme Einfachheit und Schnelligkeit vorgaukelt, so ist es doch westentlich aufwändiger auf diesem Wege jemanden kennenzulernen als einfach in der nächsten Bar mit jemandem ins Gespräch zu kommen.

Profile checken, Matches checken, texten, mailen, telefonieren, treffen, da gehen gerne mal Tage oder Wochen ins Land. Ich weiß nicht wie das bei anderen Leuten ist, die meisten Menschen meines Alters haben keine Lust auf langes Geplänkel vorab. Gematcht, schön, schreiben, ja ein wenig und dann aber bitte auch schnell treffen. Und das ist auch gut so. Der Mensch braucht Haptik, echte Nähe.

Wir müssen uns riechen und anfassen können. Sonst baut sich keine elektrische Spannung auf. Das Kribbeln, das wir brauchen, um unser Interesse zu binden. Das Kribbeln, um uns jemandem hinzugeben, jemanden haben zu wollen, begreifen zu wollen.

Klar, läuft nicht jeder seinem zukünftigen Lebensabschnittsgefährten einfach so über den Weg, daher müssen wir wohl oder übel online ausweichen, aber wir tuen uns wohl keinen Gefallen zu viel Zeit im nächsten Chat zu verbringen. In diesem Sinne, genug Online für heute.

Pink stinks oder wie viel Gleichtönigkeit erträgt die Frau

Versteht mich nicht falsch, ich mag Pink. Tolle Farbe. Meine Lieblingsjacke ist pink. Pink steht mir egal ob Pulli, Nagellack oder auf den Lippen.

Die Lieblingsfarbe meines 5-jährigen Sohnes war bisher auch pink. Naja gut rosa und rot. Das traut er sich nun schon einige Zeit lang nicht mehr zu sagen. Pink ist für Mädchen. Bah. Heute abend habe ich ihm ein Büchlein zum Einschlafen vorgelesen. „Max fährt zu Oma und Opa.“ Puh, was schimpfen die Jungs da auf das rosafarbene Spielzeug. „Das ist nur für Mädchen“ Meine Güte. Muss ich jetzt jedes Kinderbuch auf geschlechtsspezifische Äußerung vorab checken? Warum darf mein Kind pink nicht toll finden? Und das wo ich die Geschichten um Max bisher ganz gut fand, weil da auch mal die Mama zum Werkzeug greift und nicht die klassischen Geschlechterrollen dargestellt werden. Aber da war es wieder: Pink.

Ich freue mich immer wieder darüber, dass ich einen Jungen gebore habe. Unglaublich wie eintönig die Mädchenwelt ist. Egal ob Klamotten, Accesoires, Trinkflasche oder Einrichtung. Überall findet sich immer wieder die selbe Farbe – pink. Und wir Erwachsenen können ja nicht gerade behaupten, dass wir das vorleben. Welche erwachsene Frau trägt schon pink (außer mir ;-)?

Nee wirklich, ausgerechnet jetzt da unsere Gaderobe meist wohlständig bunt ist und wir Frauen immer mehr versuchen das Bild der Frau in der nächsten Generation zu ändern.

Mit einer Freundin habe ich letzens noch darüber gesprochen wie wir uns manchmal dabei erwischen zu sagen „frag Deinen Vater“ oder „Das macht am besten Papa“. Quatsch! Klar, kann Papa viel besser das Fahrrad flicken, aber warum versuchen wir das nicht selber? Warum soll Papa erklären wie eine Solarzelle funktioniert? Wenn ich es nicht weiß, können wir zusammen schauen ob die Maus nicht eine passende Sachgeschichte parat hat.

Auch so hilft uns das Internet in Sachen Gleichberechtigung 😉

Spannend zum Thema fand ich diesen Artikel von Wieland Freund. Vater von drei Kindern:

 

https://www.morgenpost.de/kultur/article103984290/Vom-Rosarausch-und-der-Supermacht-der-Maedchen.html